Mehr als die Hälfte der Beschäftigten (60 %) nutzen KI am Arbeitsplatz – unabhängig davon, ob sie vom Arbeitgeber offiziell dazu angehalten werden oder nicht. Das hat eine Studie auf Basis einer Beschäftigtenbefragung im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums herausgefunden. Da Betriebsbefragungen über den Einsatz von KI deutliche niedrigere Verbreitungswerte aufzeigen (u.a. IKT-Erhebung des Statistischen Bundesamtes 2024: 20 % der Unternehmen setzten KI ein), wird deutlich, dass Beschäftigte die KI als Helfer wahrnehmen, aber auch, dass Betriebe bei der Einführung dieser Technologie der tatsächlichen und gewünschten Nutzung durch ihre Beschäftigten hinterherhinken, wie es in der Studie heißt, die u.a. vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und dem IAB erstellt wurde. „Die Mehrheit der Beschäftigten möchte gerne KI nutzen und tut dies bereits, auch wenn sie nicht durch den Betrieb eingeführt wurde. Vor allem die Veröffentlichung generativer KI wie ChatGPT spielt bei der Verbreitung von KI im beruflichen Kontext eine große Rolle“, erklärt Oliver Schlenker, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“.
Wie die Studie ebenfalls herausfand, hängt die Nutzung stark von Bildung, Beruf, Alter und Geschlecht ab. „Typische KI-Nutzer sind tendenziell jünger, eher männlich, deutlich höher qualifiziert und eher im privaten Sektor, in der IT und wissenschaftnahen Berufen tätig“, fasst Schlenker zusammen. „So verwendet nur knapp ein Drittel der Beschäftigten ohne Bildungsabschluss KI, während dieser Anteil bei Beschäftigten mit Hochschul-, Meister- oder Technikerabschluss fast 80 Prozent beträgt.“
Studie:
Digitalisierung und Wandel der Beschäftigung (DiWaBe 2.0): Eine Datengrundlage für die Erforschung von Künstlicher Intelligenz und anderer Technologien in der Arbeitswelt
Link: https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Berichte/F2573.html?pk_campaign=DOI
https://www.zew.de/presse/pressearchiv/beschaeftigte-nutzen-ki-auch-ohne-betriebliche-einfuehrung