Seit der Corona Pandemie haben immer mehr Beschäftigte die Möglichkeit ihre Arbeitszeiten flexibel zu gestalten. Fast die Hälfte kann Einfluss auf Arbeitsbeginn- und Ende nehmen und mehr als die Hälfte der Beschäftigten kann beeinflussen, wann sie sich Stunden freinimmt. Durchschnittlich arbeiten abhängig Beschäftigte in Deutschland 38,4 Stunden pro Woche.

Der aktuelle Arbeitszeitreport Deutschland, herausgegeben von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), liefert Daten zu den Trends der Arbeitszeiten von abhängig Beschäftigten in Deutschland.

Insgesamt arbeiten abhängig Beschäftigte in Deutschland durchschnittlich 38,4 Stunden. Bei Vollzeitbeschäftigten liegt der Durchschnitt der tatsächlichen Arbeitszeit bei 43,0 Stunden in der Woche. Laut der BAuA Arbeitszeitbegragung wünschen sich viele der Vollzeitbeschäftigten weniger zu arbeiten, nämlich im Durchschnitt 34,4 Stunden und etwa die Hälfte wünscht sich weniger als 5 Tage die Woche zu arbeiten. Ein weiteres Ergebnis ist, dass 39 Prozent der abhängig Beschäftigten regelmäßig am Wochenende arbeiten.

Immer mehr Beschäftigte können seit der Corona Pandemie ihre Arbeitszeit flexibler einteilen und haben mehr Einfluss darauf, sich Stunden oder Urlaubstage freizunehmen und wann sie ihre Arbeit beginnen und beenden. Dies trifft dabei auf Beschäftigte in Vollzeit stärker zu als auf Beschäftigte in Teilzeit. Auch gibt es einen großen Unterschied zwischen Branchen und Berufen, ob ein Beschäftigter arbeitszeitlich flexibel arbeiten kann oder nicht: so geben Beschäftigte aus der Industrie mit 54 Prozent am häufigsten an Einfluss auf Beginn und Ende ihrer Arbeitszeit nehmen zu können, gefolgt von 47 Prozent Beschäftigter aus dem Dienstleistungssektor. Dagegen geben nur 32 Prozent der Beschäftigten im Handwerk an bei der täglichen Arbeitszeit flexibel zu sein.

Die Ergebnisse der BAuA. Arbeitszeitbefragung unterstützen die These, dass arbeitszeitliche Handlungsspielräume mit einem besseren allgemeinen Gesundheitszustand von Beschäftigten einhergehen. So schätzen „Drei Viertel aller Beschäftigten mit viel Einfluss auf Arbeitsbeginn und -ende ihren Gesundheitszustand als (sehr) gut ein (75 Prozent)“ (BAuA Arbeitszeitbericht, S. 82). Dem gegenüber schätzen Menschen ohne zeitliche Flexibilitätsmöglichkeiten ihre Gesundheit lediglich mit 64 Prozent als (sehr) gut ein. Auch die Zufriedenheit bei der Work-Life-Balance steigt bei Beschäftigten mit der Möglichkeit Beginn und Ende der Arbeitszeit viel Einfluss zu nehmen (86 Prozent) gegenüber denjenigen, die wenig Einfluss darauf haben (75 Prozent).

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) befragte über 20.000 Beschäftigte im Jahr 2021 in Deutschland.

 

Quelle:

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Arbeitszeitreport Deutschland: Ergebnisse der BAuA-Arbeitszeit­befragung 2021. 
1. Auflage. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2022. 
ISBN: 978-3-88261-751-1, Seiten 220, Projektnummer: F 2507, Papier, PDF-Datei, DOI: 10.21934/baua:bericht20221103

https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Berichte/F2507.html